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Obwohl sie bereits eine lange Tradition haben, vergessen wir oft die positiven Wirkungen der Erkältungsbäder und –tees. Noch heute bewähren sich Omas Heilmittel bei Husten, Schnupfen, Hals- und Gliederschmerzen. Dennoch können selbst die natürlichsten Hausmittel zur Belastung für unseren Organismus werden, wenn diese nicht richtig angewendet werden. Worauf Sie bei Erkältungsbädern und –tees achten müssen und wann man besser auf diese verzichtet.
Warum sind Erkältungsbäder und –tees sinnvoll?
Erkältungsbäder sowie -tees sind besonders dann wohltuend, sobald sich die ersten Erkältungsbeschwerden, Muskel- oder Kopfschmerzen bemerkbar machen. Das warme Wasser des Erkältungsbades entspannt die Muskeln und regt zeitgleich die Durchblutung an. Dadurch werden die körpereigenen Abwehrkräfte angekurbelt und es wird verhindert, dass sich Bakterien und Viren weiter verbreiten können. Auch Erkältungstees vereinen mehrere positive Aspekte: Sie wärmen von Innen, liefern unserem Körper nötige Flüssigkeit und enthalten wertvolle Extrakte aus Heilkräutern.
Erkältungsbad – worauf müssen Sie achten?
Während man sich durch das warme Wasser gleich viel entspannter fühlt, sollte beachtet werden, dass die Hitze auch zur Belastung für das Immunsystem werden kann. Gerade bei Fieber oder einer starken Erkältung, sollte man besser auf ein Bad verzichten! Denn der Kreislauf ist bei einer Erkältung bereits angeschlagen und das heiße Bad kann zusätzlich belastend auf diesen wirken. Experten empfehlen deshalb generell ein Dreiviertelbad, anstelle eines Vollbades. (Hierbei reicht das Wasser nur bis zur Brust statt bis zum Hals.) Dies gilt als wesentlich kreislaufschonender und der Körper kann sich dabei besser regulieren. Die optimale Dauer und Temperatur eines Erkältungsbades liegt zwischen 10-20 Minuten und 35-37° Celsius. Anschließend sollte man sich am besten gut eingepackt für eine Weile ausruhen. Dies unterstützt die Wirkung des Erkältungsbades zusätzlich.
Das Pflanzen-ABC: Welche Pflanzen und Kräuter eignen sich als Badezusatz?
Erkältungsbäder mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus, Kampfer, Fichten- oder Kiefernadeln angereichert, befreien die Atemwege und regen die Durchblutung an. Bei Husten kann ein Erkältungsbad mit Thymian oder Eukalyptus die Beschwerden lindern. Auch Pfefferminze, Salbei und Latschenkiefer können sich beispielsweise wohltuend auf die Atemwege auswirken. Der Wasserdampf in Kombination mit den ätherischen Ölen befeuchtet die gereizten Schleimhäute und wirkt gleichzeitig desinfizierend. Bei empfindlicher Haut oder bei Allergien, sollten Sie die Öle zuerst auf einer kleinen Hautstelle testen.
Tipp – Do it yourself: Um das Erkältungsbad individuell auf die einzelnen Beschwerden zu zuschneiden, kann dies problemlos selbst angesetzt werden. Dazu gibt man die jeweiligen getrockneten Kräuter in eine Schüssel und übergießt diese mit einem Liter kochendem Wasser. Für ungefähr 15-20 Minuten ziehen lassen und anschliessend die Kräuter absieben. Der Sud kann dann ins Badewasser dazugegeben werden.
Erkältungstee – worauf müssen Sie achten?
Jeder Erkältungstee besteht aus verschiedenen Kräutern und diese haben unterschiedliche Wirkungen. Erkältungstee ist daher nicht immer gleich Erkältungstee! Denn je nach Erkältungssymptomen eignen sich unterschiedliche Teemischungen besser als andere. Experten raten zudem oft zu losem Tee. Diese haben den Vorteil, dass man sie ganz individuell nach den betreffenden Symptomen zusammenstellen kann. Auch die Wassertemperatur spielt beim Aroma und der Wirkung des Tees eine entscheidende Rolle. Bei den meisten Kräutertees gilt eine Temperatur von 100 Grad als optimal. Die Ziehdauer des Tees ist oft Geschmackssache. Als Faustregel gilt jedoch: je mehr Teeblätter und je zerbröselter diese sind sowie je heißer das Wasser, desto kürzer sollte die Ziehzeit sein. Allerdings je länger ein Tee zieht, desto mehr natürliche Gerbstoffe werden freigesetzt. Diese führen zu einem bitteren Nachgeschmack.
Erkältungstees – Welche Teesorten helfen wann?
Abhängig von den verwendeten Kräutern können die Erkältungstees bei unterschiedlichen Beschwerden Linderung verschaffen. Dies sind die beliebtesten Erkältungstees:
Pfefferminztee hilft bei Grippesymptomen und Halsschmerzen. Pfefferminztee befreit die Atemwege und beseitigt Keime. Allerdings ist eine häufige Aufnahme bei einem sensiblen Magen nicht empfehlenswert.
Thymiantee ist besonders bei Husten und Bronchialerkrankungen hilfreich. Das ätherische Öl des Thymians entspannt die Atemwege, löst festsitzenden Schleim und wirkt zudem krampflösend.
Kamillentee wirkt dank seiner entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften hervorragend bei grippalen Infekten, Hals- und sogar Bauchschmerzen.
Fencheltee soll sich nicht nur positiv bei einer Erkältung auf die Genesung auswirken, sondern hilft auch bei Asthma. Der Tee überzeugt mit seiner schleimlösenden Wirkung und wird daher besonders bei Reizhusten gerne eingesetzt.
Lindenblüten wird eine schweißtreibende, schleimlösende und reizlindernde Wirkung nachgesagt. Auch bei einer inneren Unruhe kann sich der Lindenblütentee positiv auswirken.
Salbeitee ist vor allem bei Husten und Atemwegserkrankungen wirksam. Zudem löst Salbeitee Verschleimungen und ist antibakteriell. Die ätherischen Öle des Salbeis versprechen auch bei Zahnfleischentzündungen und vereiterten Mandeln Linderung.
4 Rezept-Tipps für Erkältungstees zum Selbermachen:
Erkältungstees lassen sich gut selbst herstellen. In der Regel braucht man dazu nur einige wenige Zutaten. Hier finden Sie die vier gängigsten Hausmittelchen gegen Erkältungen:
Holunderblütentee: Ungefähr zwei Teelöffel der getrockneten Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und den Tee abgedeckt für maximal 10 Minuten ziehen lassen. Wirkung von Holunderblütentee: Die Wirkstoffe der Holunderblüten lösen festsitzenden Schleim, helfen bei Husten und Nasennebenhöhlenentzündungen. Zudem soll die Holunderblüte Grippesymptome lindern und schweißtreibend bei Fieber wirken.
Zitronentee: Eine ganze Zitrone, inklusive Fruchtfleisch auspressen und mit lauwarmen Wasser vermischen. Eventuell mit Honig nachsüßen. Da Vitamin C hitzeempfindlich ist, sollte der Zitronensaft nicht in heißes Wasser gegeben werden! Dasselbe gilt übrigens für Honig. Wirkung von Zitronentee: Heiße Zitrone soll bei Grippesymptomen und Halsschmerzen Wunder wirken. Die Vitamin C Bombe verspricht oft bereits bei den ersten Anzeichen Linderung. Vitamin C ist nicht umsonst für seine immunstärkenden Eigenschaften bekannt. Außerdem trägt es zum Zellschutz bei.
Zwiebel-Apfel-Tee: Ungefähr drei Zwiebeln in Würfel schneiden und in einem halben Liter Wasser kochen. Dazu drei Äpfel aufschneiden und dazugeben. Für 10 Minuten ziehen lassen. Für etwas mehr Süße kann Honig untergerührt werden. Honig hat zudem den Vorteil antibakteriell zu wirken. Wirkung von Zwiebel-Apfel-Tee: Die Kombination mag zwar ungewöhnlich sein, allerdings hilft der Zwiebel-Apfel-Tee besonders gut gegen Erkältungen. Der Tee spendet wertvolle Vitamine und wirkt zudem stark antibakteriell.
Ingwertee: Ingwerwurzel abwaschen, ein drei bis fünf Zentimeter großes Stück abschneiden und dieses anschließend in dünne Scheiben schneiden. Scheiben entweder in 250 ml Wasser aufkochen lassen oder in einer Tasse mit heißem Wasser für circa 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Bei Bedarf mit Honig süßen. Wirkung von Ingwertee: Der Ingwertee ist vielfältig einsetzbar. Er hilft bei Verdauungsstörungen, regt die Durchblutung an und wirkt entgiftend sowie schleimlösend. Außerdem soll er sich bei einem grippalen Infekt positiv auf das Immunsystem auswirken.
Auch wenn Erkältungsbäder und Erkältungstees Linderung verschaffen, sollte man bei längeren Erkrankungen ärztlichen Rat einholen. Hören Sie auf Ihren Körper und gönnen Sie sich zudem viel Bettruhe. So werden Sie sich bald wieder besser fühlen!